Gemeinwohl beginnt und endet beim Individuum. Deshalb wollten wir von den Befragten neben der Bewertung einzelner Organisationen auch erfahren, wie wichtig ihnen das Thema Gemeinwohl insgesamt ist.
Eine Öffentlichkeit zu schaffen, die artikulieren kann, welche Werte sie durch öffentliches Handeln erreichen möchte, ist die Herausforderung.
Prof. Dr. Mark H. Moore, Hauser Lehrstuhl an der Harvard Kennedy School
In der Spitzengruppe (siehe Gruppenbildung) befinden sich neben der Volkssolidarität Leipzig sechs Organisationen, die allesamt in öffentlicher Trägerschaft sind. Dabei dominieren die Bereiche Öffentliche Verwaltung und Gesundheits- und Sozialwesen. Mit einem durchschnittlichen Wert von 4,58 liegt die Bewertung der Organisationen in Leipzig signifikant über dem Wert des GWA Deutschland 2019 (3,81).
70 Prozent der Leipziger sind besorgt, dass dem Gemeinwohl in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt wird. Damit sind die Leipziger etwas weniger besorgt als die Deutschen insgesamt. Nur 59 von 100 Leipzigern, finden, dass dem Gemeinwohl in der Stadt Leipzig zu wenig Beachtung geschenkt wird.
71 von 100 Befragten geben an, die Vorstellung davon, was Gemeinwohl bedeutet, habe sich in den neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung deutlich verändert. 60 von 100 Befragten geben an, durch die Corona-Krise habe das Gemeinwohl für sie an Bedeutung gewonnen.
#1 86 von 100 Befragten geben an, eine klare Vorstellung davon zu haben, was Gemeinwohl für sie selbst bedeutet.
#2 62 von 100 Befragten, würden lieber in einer Organisation arbeiten, die das Gemeinwohl hochhält, auch wenn sie weniger verdienen würden.
#3 86 von 100 Befragten sind der Meinung, dass sie durch ihr eigenes Verhalten zum Gemeinwohl beitragen können. (53% stimmten sogar mit 6 auf der Skala von 1-6)
#4 79 von 100 Befragten sind tendenziell bereit, für gemeinwohlförderliche Produkte und Dienstleistungen mehr Geld zu bezahlen – 18 von 100 Befragten sogar mehr als 10%.
#5 79 von 100 Befragten sind der Meinung, dass Organisationen bestraft werden sollen, wenn sie dem Gemeinwohl schaden.
#6 83 von 100 Befragten waren der Meinung, dass privatwirtschaftliche Unternehmen eine hohe Verantwortung haben, zum Gemeinwohl beizutragen. Eine noch höhere Verantwortung zum Gemeinwohl beizutragen wurde der öffentlichen Verwaltung (94%), gemeinnützigen Organisationen (90%), der Politik (90%) und auch jedem Einzelnen (89%) zugeschrieben.
Bemerkenswert ist insgesamt, wie stabil viele Unternehmen in den Augen der Bevölkerung ihren Gemeinwohlbeitrag leisten. Die Mehrheit erhält hier erneut ein großes Kompliment. 87 von 100 Befragten geben an, eine klare Vorstellung davon zu haben, was Gemeinwohl bedeutet. Dabei sind 81 von 100 Befragten eher besorgt bis sehr besorgt, dass dem Gemeinwohl in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die Sorge bleibt also, wie auch in der Befragung 2015, sehr hoch. Je älter die Befragten waren, desto höher war die Sorge ums Gemeinwohl.
Aus Arbeitgebersicht dürfte interessant sein, dass 72 von 100 Befragten tendenziell bereit sind, Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen, um in einer Organisation zu arbeiten, die das Gemeinwohl hochhält. Hinzu kommt die Konsumentensicht: Offensichtlich würde eine Gemeinwohlorientierung auch beim Einkaufen zum Tragen kommen. So geben 91 von 100 Befragten an, gemeinwohlförderliche Produkte zu bevorzugen und dafür tendenziell mehr ausgeben zu wollen - 26 von 100 Befragten sogar mehr als 10%.
Frauen gaben öfter als Männer an, dass sie durch ihr eigenes Verhalten zum Gemeinwohl beitragen können. Das zeigt sich unter anderem darin, dass sie eher bereit sind für eine Organisation zu arbeiten, die das Gemeinwohl hochhält, auch wenn sie dabei weniger verdienen würden.
#1 87 von 100 Befragten geben an, eine klare Vorstellung davon zu haben, was Gemeinwohl bedeutet.
#2 81 von 100 Befragten sind besorgt, dass dem Gemeinwohl in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt wird.
#3 72 von 100 Befragten, würden lieber in einer Organisation arbeiten, die das Gemeinwohl hochhält, auch wenn sie weniger verdienen würden.
#4 92 von 100 Befragten sind der Meinung, dass sie durch ihr eigenes Verhalten zum Gemeinwohl beitragen können. (53% stimmten sogar mit 6 auf der Skala von 1 - 6)
#5 91 von 100 Befragten sind tendenziell bereit, für gemeinwohlförderliche Produkte und Dienstleistungen mehr Geld zu bezahlen – 26 von 100 Befragten sogar mehr als 10%.
#6 82 von 100 Befragten waren der Meinung, dass privatwirtschaftliche Unternehmen eine hohe Verantwortung haben, zum Gemeinwohl beizutragen. Eine noch höhere Verantwortung zum Gemeinwohl beizutragen wurde der öffentlichen Verwaltung (98%), gemeinnützigen Organisationen (96%), der Politik (95%) und auch jedem Einzelnen (95%) zugeschrieben..
#7 Die Befragten sind der Meinung, dass privatwirtschaftliche Unternehmen in Hinblick auf das Gemeinwohl vor allem auf die Moral achten sollten, gefolgt von guter Leistung im Kerngeschäft und dem Beitrag zur Lebensqualität. Der Beitrag von Unternehmen zum Zusammenhalt in Deutschland wird dagegen als weniger wichtig erachtet.